Freitag, 16. Oktober 2009

Freitag, der 16.10.2009, Peking



Was sind uns gestern Abend nicht alles für Gedanken durch den Kopf geschossen. Letztlich sind wir sehr froh, die Tour heute zu beenden. Ich denke sehr wehmütig daran - Katja freut sich riesig, das Bike zumindest symbolisch an den Nagel zu hängen.
Wir starten heute Morgen aus unserem sicheren Versteck und hauen uns gleich wieder auf die G110, die wieder voller Lkw ist. Die ersten sechs Km geht es nur bergauf und wir kommen noch einmal richtig ins Schwitzen.
Dann sehen wir ein Schild, Badaling Hills. Ab da geht es schön bergab, 30 km in einer wunderschönen Bergkulisse sind wie immer viel zu wenig. Die Kilometer nach Peking schwinden unter unseren Pedalen nur so dahin. Wir erreichen die sechste Ringstraße. Jetzt sind es nur noch 30 km bis ins Zentrum. Wir machen kaum Pausen und sind voller Adrenalin, Vorfreude und was weiß ich noch für Hormone.
Der Verkehr macht uns wieder zu schaffen und wir kämpfen verbissen mit. Ab und zu frage ich mich, ob ich mir diese Fahrweise in Deutschland wieder abgewöhnen kann. Jetzt erreichen wir die ersten Wohnsiedlungen in 40-stöckiger Ausführung an der fünften und vierten Ringstraße. Das Navi zeigt nur noch zwei Kilometer bis zu unserem Pekingziel, unserem Pekingfoto an.
Noch zwei Mal über große Straßen fahren und dann sehen wir es: Unser Ziel - das Vogelnest in Peking!!
Leider gibt es Personenschleusen auf dem Weg zum Haupteingang, so das wir das Foto von der Straße aus machen müssen. Aber wir sind überglücklich und voll zufrieden, endlich unser Ziel erreicht zu haben. Ein günstiges Hotel ist auch schnell gefunden und wir sind von diesen Eindrücken vollkommen geplättet. Wir bauen alles vom Fahrrad ab und das Bike auseinander. Es ist vorbei, wir sind da!!!!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Donnerstag, der 15.10.2009, 80 Kilometer vor Peking



Die Nacht war ruhig und ein wenig windig, so ist es zwar kalt, aber unser Zelt und unsere Sachen sind trocken geblieben. So macht das Frühstück gleich doppelt Spaß. Wir sind gespannt, was der Tag so bringt. Vor uns sehen wir eine mächtige Hügelkette und nun hoffen wir, dass es da irgendwie drum herum geht. Nach zehn Kilometern merken wir aber, dass es Wunschdenken war und wir mitten in der Suppe sind. 50 Höhenmeter hoch, 60 runter und so weiter und so weiter. Nach 30 km kommen wir dann endlich in gemäßigteres Gebiet und jetzt ist nur noch die Straße schlecht. Wir essen Mittag und werden wieder volle Kanne übers Ohr gehauen. Na ja, es scheitert eben an der Sprache. Gegen 13 Uhr klingelt unser Handy. Es hat schon lange keiner mehr geschafft zu uns durchzukommen. Just in diesem Moment passieren wir die Provinzgrenze von Peking und freuen uns riesig. Jetzt ist es uns so richtig bewusst: Wir werden Morgen unsere Reise beenden. Heute sind wir schon 66 km gefahren und ziemlich fertig. Wir wollen nur noch schnell ein Hotel suchen und den Tag schön ausklingen lassen. Wie so oft werden unsere Pläne durchkreuzt. Die G110 geht auf einmal nach rechts weg und führt auf den Expressway. Diesmal gibt es hier kein Tollgate und wir kommen ohne Probleme drauf und fahren mitten in einen riesigen Stau aus Lkw. Wir kommen trotz dieser Schlange gut durch, nur ab und zu stellt sich einer quer in den Weg. Zum Glück sind wir ziemlich wendig und schaffen es auch durch die engste Kurve. Dem Müll am Straßenrand nach zu urteilen ist hier öfter Stau und auch die Einheimischen haben sich darauf eingestellt und verkaufen Essen, Getränke und Lenkradschoner. Mit den Verkäufern und ihren kleinen Dreirädern geben wir uns richtig kleine Rennen. Nicht, das wir eine Chance hätten, aber lustig ist es schon. Nach 20 km im Stau wollen wir aber endgültig schlafen und suchen einen Platz. Was soll ich sagen, auch dieser ist 80 km vor Pekings Stadtzentrum schnell gefunden. Irgendjemand hat doch mal geschrieben, dass es in China nicht möglich ist zu campen. Hallo? Was bist du denn für eine Pfeife?

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Mittwoch, der 14.10.2009, 162 Kilometer vor Peking

Gestern Abend, als bei mir im Verdauungssystem wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt ist, sind wir noch einmal ins Internetcafé gegangen. Hier habe ich mit Hilfe eines Übersetzungsprogramms eine richtig gute Unterhaltung hin bekommen. Mist, ich habe schon wieder seinen Namen vergessen. Diese chinesischen Namen sind aber auch schwer zu verstehen. Auf jeden Fall hat er uns dann zum Essen eingeladen und ein paar Spezialitäten der Region auftischen lassen. Ich wollte zwar bezahlen, aber der junge Mann hätte mich fast erschlagen, als ich meine Geldbörse herausholte. Mal schauen, was heute mein Verdauungssystem zu diesen Spezialitäten von gestern sagt. Die Nacht war so lala beschissen. Das Hotelpersonal ist heute Morgen sehr gut gelaunt. Wir waren wahrscheinlich die einzigen, die den Preis nicht nachverhandelt haben, als das Wasser einen halben Tag nicht da war. Sie haben dann von sich aus 30 Yuan Rabatt gegeben. Die ersten 76 km gehen immer schön bergab und wir kommen gut voran. Ich habe zwar ein wenig mit Magenkrämpfen zu tun, aber so kurz vor Peking riechen wir den Stall schon und wollen endlich ankommen. Wir essen eine Kleinigkeit und fahren weiter. Die G110 ist hier wieder in einem sehr bescheidenen Zustand und die Lkw donnern mit voller Fahrt hupend an uns vorbei. Zu allem Übel verschlimmern sich meine Verdauungsprobleme und wir fahren wieder in die Berge rein. Nach 96 km entscheiden wir uns, einen Campingplatz zu suchen. Wer hätte das 162 km vor Peking gedacht. Es ist schnell einer gefunden, der sogar einigermaßen sichtgeschützt liegt. Ich bin platt und hoffe, dass es mir morgen wieder besser geht.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Dienstag, der 13.10.2009, Huai'an (Pausentag)

Wir haben uns gestern entschieden, noch einmal einen Pausentag einzulegen. Die drei Fahrtage bis hierher haben ganz schön an unseren Kräften gezehrt. Als erstes wollen wir Internet suchen, da das Hotel zwar RJ45 Dosen hat, aber kein Netz anliegt. Wir unternehmen also einen kleinen Spaziergang durchs Dorf und werden wieder angeschaut wie die ersten Menschen. Nachdem wir das gesamte Dorf abgelaufen sind und kein Internet gefunden haben, machen wir uns auf den Rückweg. Wir kennen mittlerweile die Schriftzeichen für solch eine Lokalität, aber hier scheint es keine zu geben. Am Hotel fragen wir dann mit Hilfe des Kauderwelschs nach, ob es nicht doch noch irgendwo eine Möglichkeit gibt, Internet zu finden. Die Angestellte zeigt auf das gegenüberliegende Haus. Wir gehen noch dreimal dran vorbei. Bis uns dann jemand fragt, was wir suchen. Dieser jemand zeigt uns dann den Eingang. Die ganze Suche hat bestimmt anderthalb Stunden gedauert. An der Reklame stand halt nicht Internet, sonder vielleicht www-Spielhölle oder so. Na ja, wir sind hier Analphabeten und das wird uns eben das eine oder andere mal bewusst. Nach dem Mittag muss ich erst einmal drei Stunden in unregelmäßigen Abständen den Porzellanelefanten aufsuchen. Kein Chinabesuch ohne eine gescheite Reisediarrhoe. Katja geht es zum Glück gut und ich trinke mal wieder irgendwelche Elektrolyte aus Russland.

Montag, 12. Oktober 2009

Montag, der 12.10.2009, Huai'an

Gestern Abend hatten wir einen fantastischen Sternenhimmel. Wir haben uns richtig gequält, um länger wach zu bleiben. Es wird hier momentan so gegen 18:30 Uhr dunkel und wir können beim Campen nicht mehr soviel machen. Aber gegen 20 Uhr ist dann auch Schluss und wir gehen ins Zelt. Es ist wieder einmal ganz schön kalt geworden. In der Nacht höre ich es immer wieder mal um das Zelt herum rascheln. Ich wage einen Blick. Aber ich kann trotz der Lichter der Autos von der Straße, die nur unweit von uns entfernt ist, keine zehn Meter weit schauen. Ein dichter Nebel ist aufgezogen und das Rascheln kommt von den Bäumen auf deren Blättern sich das Wasser sammelt und als Tropfen auf den herbstlichen Waldboden herunter fällt. Beruhigt krieche ich in den Schlafsack zurück. Als wir aufwachen ist es gegen 6:30 Uhr, der Nebel ist noch da und die feuchte Luft ist durch alle Ritzen in das Zelt eingedrungen.



Alles ist klamm und die Zeltinnenwände sind tropfnass. Als Katja das sieht, zieht sie wie bei einer Schildkröte den Kopf in den Schlafsack ein. Hätte ich doch gestern alle Klamotten mit in den Schlafsack genommen. Jetzt sind sie so feucht, dass ich später richtig Spaß haben werde zu frieren. Ich mache Frühstück und stelle fest, dass wir unsere Sitzauflagen draußen vergessen haben. Die sind auch komplett nass. Nachdem mir meine Finger bei vielleicht zwei Grad plus fast abgefroren sind, freue ich mich sehr als der Kocher endlich an ist und ich meine Finger auftauen kann. Jetzt höre ich auch ein Rascheln aus dem Zelt und stelle fest, dass Katja nicht erfroren ist. Nachdem wir alles nass eingepackt und unser Frühstück genossen haben, wollen wir beide nur schnell aufs Rad um warm zu werden. Nach drei Kilometern befinden wir uns schon wieder im ersten Anstieg und die Kälte ist wie weggeblasen. 67 Km nur hoch, runter, hoch, runter... Und das immer zwischen 1200 und 1400 Metern. Endlose Hügelketten in einer herrlich bergigen Kulisse mit einem heftigen Gewitter, danach etwas Sonnenschein und Windböen. Wir sind platt und ich muss Katja versprechen, nie wieder so etwas hartes mit ihr zu machen. Den letzten Anstieg packen wir nicht mehr und wir müssen, bei vielleicht 15 % Steigung, schieben. Dann geht es bergab. Wir wollen eigentlich nur Wasser kaufen und unser nasses Zelt aufstellen und schlafen gehen. Nix da, es kommt, wenn man was braucht, ja immer nichts. Wir fahren weiter und zum Glück müssen wir nicht noch einmal hoch. Neben uns ist jetzt ein kleiner Bach, der sich an der Straße vorbeidrängelt. Den Schlammmassen am Rande nach zu urteilen, geht es hier gewaltig ab wenn es regnet. Keine guten Voraussetzungen, wenn man campen möchte und es den halben Tag geschüttet hat. Weiter und weiter fahren wir bergab und auf 880 Metern und nach 102 Kilometern erreichen wir endlich die nächste Stadt. Ein kleines Hotel haben wir schnell gefunden.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Sonntag, der 11.10.2009, 340 Kilometer vor Peking

[Falk] Der Zeltplatz war herrlich und uns hat niemand gesehen oder gestört. Heute Morgen ist es wieder ganz schön kalt, ich denke, dass es knapp über Null sein wird. Es ist nebelig und im Tal und über uns ist es bewölkt. Das ist eine richtige Suppe und es könnte heute durchaus Regen geben. Als wir losfahren, kommen wir an einer großen Baustelle vorbei. Hier wird ein Tunnel für die Landstraße gebaut. Wir ahnen schon, dass wir bald wieder heftige Steigungen haben werden. Ich habe den Satz noch nicht zu Ende gedacht, da sind wir schon mittendrin. Es ist hier so steil, dass sich Katja hinter mir wie eine Dampflok anhört. Nach 15 Kilometern sind wir richtig bedient, aber bis Jining sind es noch weitere 55. Es geht die ganze Zeit 70 Höhenmeter runter und 100 rauf. So schrauben wir uns über die 1600er Marke. Nach 40 km wollen wir in einem kleinen Dorf Mittag essen. Leider will oder kann man uns heute nicht verstehen und wir bekommen nichts warmes. Ein wenig genervt fahren wir weiter und erreichen nach insgesamt 50 km einen Ort, an dem wir wieder eine fürsorglichere Köchin finden. Das Essen ist super und unsere Laune steigt wieder deutlich. Nach weiteren zehn km mit fiesen Steigungen geht es endlich etwas gemäßigter dahin. Wir erreichen Jining und müssen etwa 50-60 Höhenmeter abfahren, um diesen Ort zu erreichen. Das bedeutet aber auch, dass wir das morgen alles wieder hoch müssen. Wir entscheiden uns, Wasser zu kaufen und einen Campingplatz zu suchen. Die Stadt würde uns momentan auch zu viele Nerven kosten. Wir befinden uns jetzt in einer Senke. Hier ist wieder alles mit Feldern zugepflastert auf denen Menschen arbeiten. Jetzt haben wir wirklich die Nase voll von der Entscheidung, nicht nach Jining rein zu fahren. Nach 96 km haben wir endlich einen geeigneten Platz zum Schlafen gefunden.

Samstag, 10. Oktober 2009

Samstag, der 10.10.2009, 430 Kilometer vor Peking

Unser Fahrrad hat die Nacht gut überstanden, zumindest kann ich vor dem Start keine Mängel erkennen. Ich bastele die neu angefertigte Erhöhung auf das Bike und wir bepacken wie jeden Morgen das Tandem. So viele Menschen wie heute haben uns noch nie zugeschaut. Es geht soweit, dass ein Hotelangestellter die Leute wegjagt und zum Weitergehen auffordert. Wäre doch nicht nötig gewesen. Den Weg haben wir schnell gefunden und teilen, wie an den letzten Tagen auch, die Straße mit gefühlten einer Million Lkw und jeder hupt, wenn er uns überholt. Nach 20 km in weitestgehend flachem Terrain sehen wir die Berge immer näher kommen, nach 30 km sind wir wieder mitten drin. Unser letztes Gebirge - die Hausberge von Peking - wir haben sie erreicht! Ich denke, dass wir noch 300 km bergiges Gebiet vor uns haben und dann auf einer schönen langen Abfahrt nach Peking rollen können. Leider ist es jetzt noch nicht soweit und wir schwitzen, obwohl es doch schon empfindlich kalt ist, uns ziemlich einen ab. Unser Mittagessen ist heute nicht ganz so gut. Wir haben das Gefühl, das Gemüse ist nicht frisch und der Koch hat das Salz nicht gefunden.

















Nach 81 km haben wir einen schönen Campingplatz gefunden. Der liegt auf einem kleinen Berg mit Blick in ein wunderschönes, herbstliches Tal. Ein Hotel oder ähnliches wäre erst nach weiteren 30 km gekommen. Da wir aber in den Bergen und heute schon ein paar Höhenmeter gegurkt sind, haben wir die Nase voll und zelten lieber. Hoffentlich wird es auf 1400 Metern nicht zu kalt.

Freitag, 9. Oktober 2009

Freitag, der 09.10.2009, Hohhot (Pausentag) 2

Gestern Abend habe ich an meinem Sitz eine kleine Erhöhung gebastelt. Die letzten Fahrtage habe ich Schmerzen in der Muskulatur meines Hinterteiles gehabt und konnte als Problem lokalisieren, dass sich mein Sitz verzogen hat. Insgesamt habe ich etwa eine Stunde für diese Erhöhung benötigt. Heute Morgen will ich es Katja zeigen, da hat irgend ein Vollpfosten meine Erhöhung wieder abgefetzt. Sonst ist am Bike alles okay, aber ein gutes Gefühl hat man dann nicht mehr. Jetzt müssen wir noch einmal losrennen und Linoleum organisieren. Zum Glück hat derjenige nicht mehr kaputt gemacht. Sinnlose Aktion.

















Ich habe außerdem mit ein paar Arbeitskollegen telefoniert. Wie weit weg man doch von den Problemen im Moment noch ist. Wie schnell sie einen dann wahrscheinlich wieder einholen. Ich bin froh, noch ein paar Tage in China zu sein und die Seele noch ein wenig baumeln lassen zu können. Auch wenn ich mich ab und zu schon dabei erwische, Freude zu verspüren, wenn ich an einen normalen Alltag denke.

















Ansonsten haben wir ein schönes Frühstück gehabt und den Rest des Tages einfach nichts gemacht. CCTV-9 lässt grüßen.

Donnerstag, der 08.10.2009, Hohhot (Pausentag)

Wir wollen es endlich einmal schaffen, unsere Travellerschecks los zu bekommen. Diese Dinger sind für Reisende, wie wir es sind, einfach zu umständlich. Ich denke, dass die Zeit vorbei ist, in der man auf diese Art der Geldmitnahme angewiesen war. Man hat überall in den zentral- und mittelasiatischen Gebieten Geldautomaten, an denen Maestro, VISA- und Mastercard funktionieren. Nur für den absoluten Notfall würde ich vielleicht 200 EUR in Travellerschecks mitnehmen. Das Problem ist, wenn man sie mal benötigt, akzeptiert sie keiner. Weder in den Hotels, noch bei den Banken in den kleineren Städten. Das erste mal wollten wir welche in Russland einlösen. Mag sein, dass es in großen Hotels mit gutem Service funktioniert. Aber bis auf Volgograd und Astrachan, wo es an Geldautomaten nur so wimmelte, hatten wir keine Möglichkeit gefunden sie einzulösen. In Kasachstan haben wir dann nach einem halben Tag eine Bank gefunden, die uns 200 Dollar Travellerschecks in Tenge getauscht hat. Seitdem schlummern noch ein paar EUR bei uns sinnlos in der Geldbörse. Gestern waren wir also auf dem Weg zur „Bank of China“. Die, so haben wir erfahren, Travellerschecks akzeptieren. Auf dem Weg dahin entdecken wir einen mongolischen Brotladen. Dieser hat richtige Semmeln (Brötchen, Schrippen). Wir kaufen erst einmal vier und versuchen sie gleich vor Ort. Nicht süß! Endlich, die Chancen auf ein richtiges Frühstück steigen. Nur noch Käse und Wurst finden, dann können wir morgen das erste Mal seit zwei Monaten wieder richtig frühstücken. Wir gehen weiter und entdecken einen kleinen Laden mit einem Import-Schriftzug. Ist heute Weihnachten?
Wir gehen rein und finden Käse, Wurst, Schokolade in verschiedenen Formen und Butter. Wir hauen den Korb voll. Dann geht es zum Bezahlen, ach ja, bei der Bank waren wir ja noch nicht. 121 Yuan (12,10 EUR). Unser letztes Geld reicht aber leider nicht. Peinlich! Ich signalisiere den netten Damen, dass wir gleich zurück kommen und nur schnell zur Bank müssen.
Diese ist nach weiteren zehn Minuten Fussmarsch gefunden. Ich zaubere also unsere Travellerschecks raus. Mei you (nein), tomorrow in the morning from 8:30 to 10 o'Clock. Travellerschecks, ich hasse euch. Also zum Geldautomaten und Geld ziehen. Das funktioniert wie immer super.
Zurück im Import-Laden. Da entdecke ich doch glatt Einsiedler- und Braustolz-Bier. Das bekommt man ja nicht mal in München. Ich bin völlig aus dem Häuschen und mache gleich ein Bild mit einem Chinesen drauf. Das glaubt uns ja sonst keiner. Ich suche den Herstellungsort. Nicht, dass ich nicht wüsste, dass dieses Bier aus Chemnitz kommt, nur um den Chinesen zu zeigen, wo ich groß geworden bin. Die verstehen kein Wort und sind ziemlich verdutzt, was der ganze Aufstand hier soll. Egal. Wir haben morgen ein richtiges Frühstück. Und wie wir uns darauf freuen...

Mittwoch, der 07.10.2009, Hohhot

Der Zeltplatz lässt uns eine gewisse Anonymität in diesem dicht besiedelten Gebiet. Wir lassen uns richtig Zeit und genießen unser Frühstück. Die einzigen Zuschauer sind Spinnen. Davon gibt es hier so viele, dass wir zu tun haben, unser Zelt davon zu befreien. Das ist der richtige Platz für Phobiker. Wir erleben sie in allen Größen und sie sind uns lieber als Bus- und Lkw-Fahrer.



Nach 30 km kommt eine Auffahrt auf die Autobahn. Da uns hier zu viel Verkehr ist, überlegen wir ob wir drauf fahren sollen. Wir haben aber keine Lust, uns mit den Angestellten herumzuschlagen und fahren weiter Landstraße. Diesmal war die Entscheidung genau die richtige. Alles was vorher die heruntergewirtschaftete G110 gefahren ist, fährt jetzt auf der Autobahn und wir können seit drei Tagen mal wieder durchatmen.
Jetzt können wir die Umgebung und die wunderschönen Berge um uns herum genießen. Es ist wieder etwas hügeliger geworden, aber bis jetzt war noch keine Steigung dabei, die uns zum Schwitzen gebracht hätte. In einer kleinen Stadt essen wir zu Mittag. Hier werden wir von netten Menschen empfangen und bekocht. Sie wollen alles über uns wissen und da wir richtig gute Laune haben nehme ich mir Zeit, alles zu erklären. Als wir weiter fahren wollen, bekommen wir ein Kilo Äpfel geschenkt, dankend nehmen wir uns zwei raus und starten. Den Rest des Tages fahren wir durch einen sehr schönen Herbsttag. Nach 82 km finden wir in der Millionenstadt Hohhot, der Hauptstadt der Provinz Innere Mongolei, ein kleines Hotel, dass einen einigermaßen vernünftigen Preis hat. Nach einem kurzen internationalen Machtschrei, weil die Alarmanlage zum wiederholten mal los geht, kehrt jetzt hoffentlich Ruhe am Bike ein. Die Köche vom anliegenden Restaurant haben Spaß daran gefunden, den Alarm an unserem "komischen" Gefährt auszulösen.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Dienstag, der 06.10.2009, 592 Kilometer vor Peking

Jeden Tag das gleiche Procedere - im Hotel auschecken, Fahrrad vor 30 Zuschauern bepacken und den Weg aus der Stadt suchen. Alles geht problemlos und wir finden schnell wieder auf die G110. Wir sind uns zwar nicht ganz sicher, aber laut Kompass stimmt die Richtung. Nach 20 km durch Baotou finden wir auch mal wieder eine Wegmarkierung. Die Dreck-, Ruß- und Abgaswolke will nicht verschwinden, die ganze Zeit überholen uns stinkende Lkw und laute Dreiräder, bei denen der Auspuff abgefallen ist und wir können trotz Sonnenschein den Himmel nur erahnen. Links und rechts von uns kommt eine Industrieanlage nach der anderen und ein definitives Ende der Stadt haben wir auch nach 50 km nicht wahrnehmen können. Allein heute haben wir schon sieben Kohlekraftwerke mit riesengroßen Kühltürmen gesehen. Hier muss es wohl Unmengen von Kohle geben. Ich vermute ganz stark, dass keines dieser Kraftwerke dem Geruch nach einen Filter besitzt. Es ist so dreckig hier, wir können uns nicht vorstellen wie man hier leben kann, aber andauernd sehen wir schwangere Frauen und Kinder umher springen. Auch sonst wird hier unwahrscheinlich viel mit Kohle gemacht; jedes Hotel hat einen Zentralofen der mit Kohle befeuert wird; viele Küchen arbeiten mit Kohle und Gebläse und bereiten das Essen damit zu und auch die Häuser werden mit Kohle beheizt. Natürlich muss das Zeug auch irgendwie transportiert werden. Die Kraftwerke werden mit Zügen beliefert, alles andere wird mit den Lkw, mit denen wir die Straße teilen, erledigt. Diese Ladung ist oft nur unzureichend gesichert und das bedeutet, dass bei dem Zustand der Straßen immer mal wieder was runter fällt. Dann fahren die Laster das Zeug immer platter. Bis es Staub ist. Der vermischt sich dann mit den Abgasen und sonstigen Dreck. Wir sehen heute aus wie Schachtarbeiter und unsere Lungen fühlen sich grauenhaft an.



An ein Hotel ist auch nicht zu denken, Hohhot ist zu weit und es kommt seit Kilometer 70 nichts Gescheites. Bewohnt ist die Gegend trotzdem und so gestaltet sich die Suche nach einem Platz zum campieren ziemlich schwierig. Aber wir haben ja mittlerweile viel Erfahrung, so dass wir nach 15 Km Sucherei einen Platz in einem kleinen Waldstück zwischen den vielen Feldern finden.

Montag, 5. Oktober 2009

Montag, der 05.10.2009, Baotou

Am Morgen steht Miss Liu da und verabschiedet sich von uns. Ich frage noch ob alles okay ist. Sie meint, dass es keine Probleme gab. Wir starten recht früh und kommen gut voran. Momentan ist es für uns sehr leicht im Flachen dahin zu gleiten. Doch es geht nicht ewig so weiter. Der Huang He verlässt uns bald Richtung Süden und wir fahren weiter nach Osten. Das heißt, wenn wir heute Baotou erreichen, wird es danach noch einmal hügelig. 400 km müssen wir durch die Berge, um dann nach Peking hinab zu rasen. 400 km mit vielen Steigungen und Abfahrten. Sozusagen das Abschiedsgebirge unserer Tour.



Nach 60 km kommen wir in den Speckgürtel der Stadt Baotou, in dem sich eine gigantische Stahlindustrie angesiedelt hat. Es ist eine dreckige Wolke vor uns. Wir kommen immer näher und es stinkt nach Schwefel und Abgasen. Ein ekelhafter Mix. So heftig, dass es uns die Bronchien zu zieht. Dazu kommt noch, dass an der Straße über weite Strecken gebaut wird und somit noch mehr Staub in der Luft ist. Nach 99 km finden wir ein schönes, kleines Hotel und können unser Fahrrad sicher abstellen. Alles in Butter also. Morgen fahren wir Richtung Hohhot - und da kann es mit den Bergen schon losgehen...

Sonntag, 4. Oktober 2009

Sonntag, der 04.10.2009, Wulateqianqi (Pausentag)

Heute Morgen werden wir gleich beim Verlassen des Hotels von der Frau des Managers (Miss Liu) abgefangen. Sie will ein Foto mit uns und dem Hotel im Hintergrund. Sie ist Englischlehrerin in der Grundschule und spricht irgendwie auch so, aber es geht schon und wir können uns ein wenig verständigen. Heute haben wir ein Internet-Café gefunden in dem Skype hervorragend funktioniert. Das nutzen wir und telefonieren mit unseren Familien über drei Stunden. Hat echt mal wieder gut getan. Wir finden noch ein nettes kleines Restaurant und essen fürstlich Nudeln. Dann ist der Tag eigentlich vorbei und wir gehen zurück ins Hotel. Nachdem wir unsere sieben Sachen verpackt haben, gehen wir um 21 Uhr ins Bett.
Dann klopft es 22:30 Uhr an der Tür. „We need your Passports!“. Ich wache auf, lasse mir Zeit und sortiere mich erst einmal. Es klopft wieder. „Please, we need your Passport“. „Mann, ist ja gut, ich komme ja schon“. Ich schließe die Tür auf und der Manager und seine Frau stehen da. Sie entschuldigen sich tausendmal und meinen, dass die Polizei alle Hotelgäste kontrolliert und von uns noch die Daten aus unseren Pässen fehlen. Ich gebe ihr die Kopien, die sie gestern Abend nicht haben wollte, nur damit ich schnell wieder ins Bett komme. Sie bedankt sich und die beiden verschwinden wieder. Na ja, die Administrative ist in diesen kleinen Städten viel schlimmer als in den großen. Manchmal ist das echt nervig. Können die so eine Kontrolle nicht am Tag machen?

Samstag, 3. Oktober 2009

Samstag, der 03.10.2009, Wulateqianqi

Mann, ist das kalt heute Morgen. Die Nacht haben wir nicht gefroren, aber als wir aufwachen ist der Tau an unserem Zelt gefroren und der Reif auf unserem Fahrrad sieht abkratzbar aus. Es ist wirklich arschkalt! Unser Zelt steht leider nicht so gut, als dass wir auf die Sonne warten könnten und so müssen wir es, bevor es hell wird, abbauen. Ich haue erst mal alles was ich anziehen möchte in den Schlafsack und kuschle mich noch mal an Katja. Die dreht sich weg und hat auch keine Lust zum Aufstehen. Ich ziehe mich im Schlafsack an. Das ist gar nicht so einfach, gelingt aber. Ich stehe auf, fahre über das Zelt und kratze die Eisschicht ab. Dann mache ich den Kocher an. Der hat auch nicht so richtig Lust. Mit ein wenig mehr Benzin brennt er dann aber doch richtig gut. Ich habe mich schon lange nicht mehr so auf unseren alltäglichen Haferschleim gefreut, diese warme Pampe, die langsam in den Magen hinunter gleitet. Zelt und Schlafsäcke werden nicht so schnell trocken und wir müssen sie nass einpacken. Wir müssen nur dran denken, sie heute Abend wieder auszupacken und richtig zu trocknen. Als wir losfahren geht die Sonne wieder in die vollen und wir werden schnell warm. Ist schon ein ganz schöner Akt, wenn es in der Nacht so kalt ist. Ich denke, wir hatten so um die fünf bis zehn Grad Minus.
Heute geht es wieder flach am Huang He mit seiner wunderschönen Umgebung entlang. Momentan werden die trockenen Sonnenblumen von den Feldern geholt, um sie von den Kernen zu trennen. Überall stehen Rüttelmaschinen und es liegen haufenweise Sonnenblumenkerne herum. Wir machen wieder richtig Strecke und erschrecken jedes Mal ein wenig, wenn wir die Kilometerzahlen auf den Steinen sehen. Es ist wirklich nicht mehr weit. Trotzdem sind wir noch nicht da und wenn ich bedenke, wie der Verkehr hier funktioniert, hoffe ich nur, dass wir heil ankommen. Nach 40 Kilometern fahren wir in eine Stadt. Ich erwische mich, wie ich vor jeder Kreuzung mit der AirZound lautstark auf uns aufmerksam mache. Das tue ich nicht, um noch mehr beachtet, sondern nur um nicht überfahren zu werden oder jemanden umzunieten. Das machen hier alle: fahren und hupen! Und wer lauter kann - hat gewonnen. Wir sind mit unserer Hupe zwar leider kein Ferrari, aber bessere Mittelklasse. Jeder wundert sich dann, was das für ein komischer Ton ist und schaut, sieht uns und bremst. In 80 Prozent der Fälle funktioniert das ganz gut, bei den anderen 20 Prozent fehlen dann jeglicher Verstand und jegliches Verständnis für Verkehrsregeln. Da gilt dann wieder der Radfahrergrundsatz: Du bist der Schwächere, gib nach!
Wir treffen noch eine chinesische Familie, die während ihres Oktoberurlaubs mit dem Rad unterwegs ist, und quatschen ein wenig mit der Tochter, die etwas Englisch spricht. In der nächsten Stadt verabschieden wir uns und steigen in einem kleinem Hotel ab.

Freitag, 2. Oktober 2009

Freitag, der 02.10.2009, 40 Kilometer vor Wuyuan

Zum Glück ist der Nationalfeiertag vorbei. Es war dann gestern mit Lang Lang und einem singenden Jackie Chan doch etwas viel geworden. Habt ihr Jackie Chan schon mal singen gehört? Der Mann hat echte Qualitäten.



Unser Hotel war bis auf ein total zugepinkeltes Klo echt Klasse. Ein Laden war gleich nebenan und Abendessen konnten wir gegenüber. Sogar mit Internet auf dem Zimmer, da hätten wir auch länger bleiben können. Als wir heute die Stadt verlassen sind wir etwas verwundert, haben wir doch gleich am Ortsausgang das 1000er Schild erwartet. Das kam aber leider nicht, nur ein 992er Schild. Die haben uns um acht Kilometer betrogen und uns ein Foto vermasselt! Auf jeden Fall haben wir jetzt weniger als 1000 km bis nach Peking. Mal schauen, wie schnell wir sind. Heute kommen wir im Flachland gut voran, auch zum Mittag finden wir ein kleines Restaurant, das geöffnet hat. Dann wollen wir nach 90 Km eigentlich was zum Schlafen suchen, werden aber nicht fündig, da hier momentan alle Felder komplett geflutet werden. Nach weiteren 15 Kilometern fragen wir in einem kleinen Ort, ob wir hier zelten können. Wir werden lachend bestaunt (wie immer) und nach zehn Minuten ohne Hilfe haben wir die Nase voll und fahren weiter. Überall wo wir denken, da könnte was sein, springt ein kleiner Chinese ums Eck. Na toll, und jetzt? Nach insgesamt 110 km haben wir einen Platz gefunden. Hoffentlich stört sich keiner daran. Aller Voraussicht nach wird das unser letztes Mal campen sein. Es wird von Tag zu Tag immer besiedelter und wir haben heute echt lange gebraucht, um einen Platz zu finden. Auch die Städtedichte nimmt zu. So denken wir, dass es kein Problem mehr wird, immer ein Hotel zu finden.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Donnerstag, der 01.10.2009, Dengkou

[Falk] The 60th anniversary of the founding of the People's Republic of China national day. Oder auch Chinas Nationaltag - der ist heute. Klingt jetzt erstmal nicht allzu spannend, oder? Ihr habt keine Ahnung. Was wir heute erleben ist echt abgefahren.
Wir wachen auf und sind voller Vorfreude auf diesen Tag. Seit zwei Wochen kommt nichts anderes auf CCTV (dem staatlichen Medienarm des Einparteien Staates), als die Vorbereitungen auf den 60th anniversary of the founding of the People's Republic of China national day. Durch CCTV 9, dem englischsprachigen, staatlichen Medienarm des Einparteien Staates, wissen wir alles! Wir sind bestens informiert. Wir schalten also den Fernseher ein. Natürlich CCTV 9. Die Militärheinis sind schon seit zwei Uhr wach und bereiten sich vor. Die ersten Livebilder dieser Volksperversion strahlen auf unsere müden Augen. Zweihunderttausend Militärs werden an dieser Parade teilnehmen aus allen, wirklich allen, Militärverbänden. Eine vom Tau beschlagene Trompete weckt die armen Armeehansen aus dem Schlaf. Alle sind sofort auf 180 Touren. Gegen drei Uhr werden die Leute für den größten Christopher Street Day geweckt. Natürlich mit einem Marsch aus den Lautsprechern, was sonst? Fernsehen, wenn wir dich nicht hätten. Dann Cut - und der Platz des Himmlischen Friedens wird gezeigt. Dieser ist seit vier Uhr geöffnet und jetzt gegen sechs Uhr schon voll. Teilnehmer aus allen Arbeiterklassen sind gekommen, lernen wir. Wahrscheinlich handverlesen, denken wir.
Dann starten wir in den Tag und essen Müsli, während wir die gesamten Superlative des heutigen Tages visuell serviert bekommen. Ehrlich, da schmeckt das fade Müsli gleich viel besser.
Ich hole unser Bike aus seinem Verlies, die Hoteldamen kichern wieder. Dann kommt Albert zum Auf-Wiedersehen-Sagen. Puhh, wenigstens ein Lichtblick heute. Wir bauen das Fahrrad auf und Katja geht zurück zum Hotel, um die Abrechnung zu machen. In China hinterlegt man immer eine Kaution, die sich je nach dem, was man verbraucht hat, reduziert. Ich schicke nach fünf Minuten Albert hinterher um Katja eventuell zu helfen. Ihr wird eine Rechnung präsentiert, die 120 Yuan Rückgabe enthält. Albert prüft die Rechnung und ohne ein Wort zu sagen, bekommen wir eine neue Rechnung mit 161 Yuan Rückgabewert. Es folgt ein dummer Kommentar der Hotelchefin zu Albert. Der ist wie immer ziemlich ruhig und lässt sie abblitzen. Mann, ist der Typ cool!



Wir verabschieden uns herzlich von Albert und fahren los. Die Straße ist wieder sehr bescheiden. Aber heute sind dafür fast keine Autos oder Lkw unterwegs, wahrscheinlich wegen des the 60th anniversary of the founding of the People's Republic of China national days.
Es läuft alles ziemlich gut und nach 60 km erreichen wir ein kleines Dorf, in dem wir essen wollen. Keine Chance, es ist ja der the 60th anniversary of the founding of the People's Republic of China national day.
Wir fahren weiter und machen unser eigenes Essen. Dann erreichen wir nach 90 km einen etwas größeren Ort, in dem ein Hotel mit Internet schnell gefunden ist. Auch unser Bike steht sicher. Wir verlieren keine Zeit und lassen uns wieder von CCTV 9 beeinflussen.
Diese Bilder sind unglaublich! Was die alles nach Peking gekarrt haben. In Reih und Glied wird die Abnahme des Militärs durch Präsident Hu vorgenommen. „Grüßt euch, Regiment XYZ...“, das mit einem „Grüß dich, oberster General“ (frei übersetzt nach Falk) beantwortet wird. Das geht live und in Farbe bestimmt eine Stunde so. Armer Hu. Zweihunderttausend Leute muss man erst mal abfahren.
Wir gehen erst mal essen und zum Glück gibt es da einen Fernseher. Da verpassen wir nichts! Die Abendveranstaltung beginnt. Das übersteigt unsere Vorstellungskraft. Bunt, grell und 100 Prozent perfekt organisiert. Wir schauen jetzt seit drei Stunden diese imposante Vorstellung und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Komische Gedanken gehen mir durch den Kopf, was man mit dem Geld hätte alles anstellen können... Aber, falsche Zeit darüber nachzudenken. Eine Woche haben jetzt alle Chinesen frei. Außer die, die auf Arbeit angewiesen sind. Die schuften trotzdem!
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